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Eine Veranstaltung zu planen ist spannend und erfordert ein hohes Maß an Organisation und Konzeption. Damit für den einen Tag oder die Messe-Woche alles funktioniert und Veranstalter, Gäste und Besucher zufrieden sind, muss viel passieren. Leider kommt das Thema Nachhaltigkeit häufig zu kurz: Da werden Materialien aus der ganzen Welt angeliefert, die Tische werden mit Lackdecken oder zumindest mit Unmengen von Tischdecken, die nach diesem Tag wieder gereinigt werden müssen, ausgestattet. Die Teilnehmer von Konferenzen oder Tagungen reisen mit dem Flugzeug oder dem Dienstwagen an, oft aus ganz Deutschland. Bei Festivals und Konzerten werden außerdem Tonnen an Plastikgeschirr und sonstigen Wegwerfartikeln produziert. Der Strom- und Energieverbrauch ist meist unvorstellbar hoch. Ein Beispiel: die Kieler Woche verbraucht an den 10 Veranstaltungstagen so viel Strom, wie 100 Haushalte in einem ganzen Jahr! (Quelle: siehe hier).

Umdenken – Umweltschutz auch bei Veranstaltungen

Der neue Trend, der ein Umdenken ausgelöst hat, heißt „green events oder green meetings“. Mit nachhaltigen Konzepten versuchen Veranstaltungsplaner die Umweltbelastungen zu reduzieren oder zumindest durch entsprechende Gegenmaßnahmen zu kompensieren. Ökologische und soziale Verantwortung werden den Auftraggebern immer wichtiger und die Branche reagiert.

Konferenz für mehr Nachhaltigkeit

Um sich über die Möglichkeiten auszutauschen, fand am 13. und 14. Februar 2017 die vierte „Green Meetings und Events Konferenz“ in Waiblingen statt. Ziel dieser Konferenz ist es, alle Beteiligten an einen Tisch zu holen und das nachhaltige Handeln bei Veranstaltungen in einen Gesamtkontext zu stellen. Alle Dienstleister, Teilnehmer und Organisatoren einer Veranstaltung müssen gemeinsam daran arbeiten, dass sich in der Veranstaltungswirtschaft etwas bewegt. Auch in Hannover sind wir auf einem guten Weg: Einer der Preisträger des „Meeting Experts Green Award 2017“ ist das Hannover Congress Centrum (HCC) in der Kategorie Energiemanagement & Ressourcenschonung.

Kompensation ist gut, aber es geht besser

Viele Maßnahmen zielen derzeit noch darauf ab, ein „umweltschädliches“ Event mit Hilfe von Kompensation zu legitimieren. „Wir pflanzen einen Baum für jeden Teilnehmer der Konferenz“ oder Ähnliches. Grundsätzlich ein guter Ansatz, der aber ein durchdachtes Nachhaltigkeitskonzept für die Veranstaltung vermissen lässt. Und Nachhaltigkeit muss nicht unbedingt teurer sein, erläutert Jürgen May, Dozent für nachhaltiges Eventmanagement am Studieninstitut Düsseldorf, im Interview mit dem German Convention Bureau (GCB). Es erfordert oft nur ein Umdenken.

Bewusstsein schaffen, auch bei den Teilnehmern

Nimmt man das Thema als Eventmanager oder Veranstalter ernst, muss man auch die Teilnehmer einbinden. Sie sollten über die Bestrebungen der Gastgeber Bescheid wissen und Anregungen bekommen, wie auch sie, z.B. durch ihre Reiseplanung, dazu beitragen können, das Event nachhaltiger zu gestalten. Viele Besucher sind bereit, daran mitzuarbeiten und werden das Konzept des Veranstalters sicher honorieren. So schafft man nicht nur ein größeres Verständnis bei den Teilnehmern, sondern außerdem einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz.

Auch Kindern Nachhaltigkeit näherbringen

Mit unserer Recycling-Werkstatt führen wir bereits kleine Gäste auf Veranstaltungen an das Thema heran: Wieso produzieren wir so viel Müll und was kann man aus dem Abfall (Papprollen, Kaffeekapseln oder Konservendosen) noch kreatives basteln?

Als kleine „Umwelt-Detektive“ schauen die Kinder bei unserer Umwelt-Rallye dem Gastgeber „über die Schulter“ und finden heraus, wo der Abfall im Betrieb oder im Unternehmen entsteht und wie er reduziert werden kann.

So entwickeln schon die kleinen Gäste ein Gefühl für Nachhaltigkeit und Umweltschutz!